[00:00:00] Herzlich willkommen zum AI-First-Podcast. Heute mit einem ganz besonders spannenden Gast aus einer ganz besonders spannenden Branche, wo KI gerade ganz, ganz viel verändert. Wir sprechen über die Medienbranche und ich habe Paul Elvers von der Funke Mediengruppe zu Gast. Paul ist seit über zehn Jahren in der Daten- und KI-Welt tätig Zuhause hat dort seine Karriere gemacht, ist jetzt Head of AI bei der Funke Mediengruppe seit knapp über einem Jahr an Bord und wir sprechen heute zum einen darüber, was macht eigentlich ein Head of AI, wie sieht diese Rolle aus und womit beschäftigt man sich im ersten Jahr und sprechen dann auch über den Einfluss von KI auf diese spannende Industrie Paul, danke, dass du da bist.
Paul: Lieber Felix, danke für die Einladung.
Felix: Ich hatte es gerade schon gesagt, du bist vor etwas über einem Jahr bei Funke gestartet als neuer Head of AI. Kannst uns mal so einen [00:01:00] Einblick geben, wofür bist du an Bord gekommen und was ist gerade deine Mission in der Rolle?
Paul: Genau ist jetzt ungefähr ein Jahr her. Ich bin im Februar letzten Jahres gestartet und in den Gesprächen die davor stattgefunden haben, haben wir eigentlich gemeinsam schon meine Rolle relativ gut umrissen Am Ende ist dann doch vieles anders gekommen, als wir uns das vorgestellt haben, weil auch, glaube ich, das Aufgabenfeld einfach sehr dynamisch gewachsen ist. Im Großen und Ganzen ging es aber darum, in der Funke Mediengruppe eine Person zu finden, die sich zentral um das Thema
Felix: Dank.
Paul: Das war meine Aufgabe, mit der bin ich auch dann ins letzte Jahr gestartet und habe dann auch im Laufe der Arbeit begonnen dass das Feld, was sich dort dann ergibt, einfach ein sehr, sehr breites ist und sich über viele Handlungsfelder erstreckt.
Felix: Da tauchen wir gleich nochmal ein. Eine meiner Thesen für 2025 war, dass sich die [00:02:00] Rolle Head of AIs oder AI Managers, dass das zu einem Standard werden wird, auch in mittelständischen Unternehmen. Und ich hatte damals bei Indeed geschaut und da gab es irgendwie zehn Jobs, die hießen auch noch so ein bisschen anders, für die DACH-Region.
Und jetzt sagst du, du bist an Bord gekommen, um zentral die KI-Themen voranzutreiben und Ich bin halt total davon überzeugt dass es genau diese Person in einem Unternehmen benötigt. Ihr seid ja jetzt aber schon ein bisschen was größer einige tausend Mitarbeiter, unterschiedliche Unternehmen auch in eurer Gruppe drin.
Was würdest du denn sagen? Glaubst du, es braucht so jemanden wie dich auch in jedem Unternehmen, was 100 Mitarbeiter hat? Oder würdest du da nochmal differenzieren?
Paul: Das ist eine spannende Frage. Also ich glaube, was das letzte Jahr gezeigt hat, ist, dass sehr, sehr viele Unternehmen diesen Weg einschlagen und eben genau diese Rollen und Profile auch suchen und auch diesen Aufgabenbereich ähnlich aufhängen Also bei uns ist es so in [00:03:00] der Funke Mediengruppe dass ich zentral an den Vorstand berichte wir als Spatenkonzern auch so strukturiert sind, dass ich im Prinzip spatenübergreifend das Thema bearbeite. Und ich glaube, es macht total Sinn, an der Stelle eben KI-Themen auch zu bündeln, weil wir sehen, dass aus sehr sehr vielen unterschiedlichen Perspektiven eben ein zentraler Überblick sehr hilfreich und auch sehr notwendig ist. Wir haben einerseits das Thema der technischen Innovationen wir haben aber gleichzeitig auch das Thema der Gesetzgebung die KI-Verordnung, die jetzt in Kraft tritt, mit der wir uns auseinandersetzen müssen, auch sozusagen Bedarf im Bereich Governance und Compliance eben auch KI zu bearbeiten. Das Thema Upskilling fällt genauso in diesen Aufgabenbereich, dass wir eben auch schauen müssen, wie schaffen wir es, dass wir in der Technologie Alle Mitarbeitenden im Unternehmen auch erreichen können, mit KI-Themen zeigen können, dass das nützlich und hilfreich ist, Möglichkeiten der [00:04:00] Experimentierung des Ausprobierens auch bieten können und eben diese ganzen Bereiche dann auch zusammenzuführen und die miteinander zu verzahnen, das ist eben eine Herausforderung in dieser Rolle. ich glaube, dass sehr viele Unternehmen oder dass es für sehr viele Unternehmen hilfreich ist, eben da auch eine zentrale Unit
Felix: Vielen Dank.
Paul: aufzubauen. Ob das jetzt jeder braucht und ob das schon ein 100-Personen-Mittelständler auch benötigt, ist schwierig zu sagen. Aber ich glaube, mit dem Thema KI muss sich früher oder später jedes Unternehmen beschäftigen.
Felix: kann man sicherlich auch nicht so klar beantworten Hängt natürlich auch von dem KI-Einfluss auf das Unternehmen ab, je nachdem, wie das Geschäftsmodell aussieht. Aber du hast ja gerade schon angesprochen, dass so viele Unternehmen Unterschiedliche Aufgaben in deinen Bereich reinfahren. Du hast jetzt Governance Compliance angesprochen aber auch Upskilling ist ja schon mal sehr unterschiedlich gelagerte [00:05:00] Aufgabenfelder.
Wie ist deine Rolle gerade ausgestaltet?
Paul: Genau, also man kann eigentlich grob sagen, ich habe diese drei Säulen, die ich mit meinem Team, was ich im letzten Jahr dann auch aufgebaut habe, bearbeite. Das heißt, wir haben einen Block, der nennt sich Organisationsentwicklung und
Felix: Vielen
Paul: Die organisatorischen Rahmenbedingungen
Felix: Dank.
Paul: dass wir auch
Felix: Vielen Dank
Paul: einen Umgang mit KI zu finden, dass wir eben auch eine Strategie entwickeln, gemeinsam mit der Geschäftsführung, dem Vorstand, wo wir eigentlich hin möchten beim Thema KI. Und da haben wir sozusagen auch schon viele Grundpfeiler gelegt. Also wir haben im letzten Jahr KI-Leitlinien verabschiedet auf die wir uns im Unternehmen committen, wie wir mit KI umgehen
Felix: Vielen
Paul: Wir haben mit dem Betriebsrat gemeinsam uns auseinandergesetzt zu dem Thema. Wir haben erste Strukturen für eine zentrale Governance und eine Transparenz unserer Use Cases angelegt.
[00:06:00] Wir haben Workshops durchgeführt und vieles mehr. Eben sozusagen hier versuchen wir unsere Organisation AI ready zu machen und eben auch Governance und Compliance Rahmen zu setzen. Dann haben wir eine zweite Säule, das ist eben alles rund um das Thema Weiterbildung und Upskilling. haben
Felix: Vielen Dank.
Paul: Grundlagenschulungen, die wir anbieten digitale Grundlagenschulungen und wir haben eben auch eine AI-Ambassador-Community im letzten Jahr ins Leben gerufen. Ein dezentrales Format um eben Wissen weiterzutragen wo besonders begeisterte KI-Enthusiasten zusammenkommen und eben gemeinsam sich austauschen, sich auch nochmal fortbilden und eben dann dieses Wissen mitnehmen und wieder in ihre Bereiche reintragen.
Also da ist eine ganze Menge gerade am Passieren. Und dann noch abschließend sozusagen die dritte Säule, das [00:07:00] ist alles rund um das Thema Innovation, Innovationsentwicklung. Das heißt, ich habe auch mit meinem Team eine eigene Innovationsunit ein Lab. Wo wir eben auch aktiv dann Use Cases Prototypen entwickeln, vertesten, alles natürlich Themen, die für uns dann als Medienhaus spannend und interessant sind und hier auch einige bereits jetzt erfolgreich dann produktiv nehmen können.
Felix: Da habe ich auf jeden Fall später noch die eine oder andere Frage. Dazu wie ist denn dein Team gerade aufgebaut?
Paul: Das war wirklich ein sehr spannendes Thema im letzten Jahr, weil ich zwei Personen eingestellt habe, die mit mir sozusagen am gleichen Standort in Hamburg sitzen und ich mich lange gefragt habe, wie ich eigentlich diese Rollen bezeichnen soll und was das eigentlich genau ist, was ich da suche weil... Ich auch das Gefühl hatte, diese Rollen die gibt es noch gar nicht so richtig. Die müssen wir gerade uns erst erarbeiten. Und ich habe eben diese drei
Felix: Vielen [00:08:00] Dank
Paul: gehangelt und habe eben Personen gesucht die darauf passen die zum Beispiel gut sind im Community Management, die im Upskilling und Weiterbildungskontext Erfahrung haben.
Dafür eine Kollegin gefunden, die natürlich gleichzeitig eine Affinität für KI-Themen mitbringen muss. Habe
Felix: Vielen Dank
Paul: als AI-Projektmanager, die besonders gut ist im Projektmanagement, im Durchführen von Workshops und diesen Themen und gleichzeitig aber auch eine KI-Affinität hat. Und ich glaube, diese Rollen die entstehen gerade und da werden wir bestimmt auch in den nächsten Wochen und Monaten noch sehen,
Felix: Untertitelung ZDF
Paul: neue Bezeichnungen vielleicht an der einen oder anderen Stelle gebraucht werden. Und dann noch habe ich natürlich auch ganz klassische Entwicklerrollen Da würde ich sagen, hat sich so ein bisschen so der AI-Engineer oder der KI-Engineer als so Standard durchgesetzt, den man als Rolle mittlerweile [00:09:00] vergibt für eben Personen, die KI-Apps entwickeln. Und ja, da war das sozusagen relativ straightforward.
Aber eben gerade in diesem Mix, auch in der breiten Horizontale ist glaube ich sehr viel Bewegung gerade.
Felix: Und jetzt stelle ich mir das so vor, dass du gestartet bist, da war ja der AI-Hype schon in vollem Gange und dann erst mal... 100 Themen auf den Tisch bekommen hast, worüber man sich denn jetzt alles kümmern könnte und welche Anfragen es von allen möglichen Bereichen und Unternehmen gibt. hast du dich denn da priorisiert und wie bist du gestartet?
Paul: Absolut also es gab natürlich sehr sehr viele themen die bei mir gelandet sind und du hast es eben auch schon angesprochen wir als funke mediengruppe sind ein sehr großes auch ein sehr breites unternehmen wir haben eben Drei große Sparten, die Digitalsparte die Regionalmedien mit den klassischen Tageszeitungen und die Zeitschriften mit eben [00:10:00] sozusagen Programmzeitschriften und auch Lifestyle- und Themenzeitschriften und haben dazu auch noch eine
Felix: Vielen Dank.
Paul: haben, viel getan haben, auch im Bereich KI. galt es dann für mich natürlich auch kennenzulernen und auch an vielen Punkten dann quasi anzuknüpfen und Sachen weiter zu begleiten. Und ja, ich glaube, vieles hat damit zu tun, dann auch Fäden zusammenzuführen, Gesprächskanäle aufzubauen, zu koordinieren zu vermitteln. Ein großes Projekt, was da im letzten Jahr relativ früh anstand, war eben das Thema KI-Leitlinien. Gerade als Medienunternehmen war das für uns natürlich auch sehr wichtig, dass wir von Anfang an oder, Zumindest sehr früh eben [00:11:00] auch einen internen Standard haben, auf den wir uns drauf committen, den wir einhalten möchten. Und in unseren Leitlinien stehen eben Kernpunkte wie das, wir sagen, der Mensch entscheidet Das ist sozusagen bei uns festgehalten.
Alle Nutzungen von KI sind immer rückgebunden an eben den Mensch. Und es gilt auch immer, dass sozusagen die Verantwortung beim weiter liegen soll. Das war uns ganz wichtig. Gleichzeitig das Thema Transparenz und
Felix: Dank
Paul: wir KI einsetzen, muss transparent gemacht werden, muss dem User direkt ersichtlich sein.
Da kann gleich schon mal ein bisschen auf ein Beispiel eingehen. Wir haben ein Chatbot entwickelt für unser Themen-Vertical-Lecker-Schmecker. Lecker-Schmecker ist ein Rezeptportal Und auf Leckerschmecker kann man seit Anfang des Jahres eben auch mit
Felix: Vielen
Paul: interagieren, der einem Rezepte vorschlägt [00:12:00] Und das muss natürlich klar ausgewiesen werden, dass es hier sich um eine künstliche Intelligenz handelt und ebenso gilt es uns als eines der höchsten Verantwortung, die wir eben auch tragen,
Felix: Dank
Paul: wo setzen wir
Felix: Vielen
Paul: Ja, weitere Themen sind dass wir eben Auch mit dem Bias der KI eben ganz bewusst umgehen wollen, dass wir in Datenschutz waren, dass wir Schulung machen, dass wir uns ethischen Fragen stellen und eben diese Kernthemen haben wir
Felix: Dank.
Paul: genommen für alles weitere, was wir mit KI machen.
Felix: Ja, wahrscheinlich wichtige Grundlagen, um dann, wenn KI auch immer in immer mehr Prozesse Bereiche integriert werden soll, auf die Wertschöpfungskette bei euch ja nochmal ganz besonders Einfluss nimmt, auf ganz viele Jobs im Unternehmen Einfluss nimmt, dass es da klare Leitplanken gibt oder einen klaren Rahmen, in dem diese [00:13:00] Transformation, KI-Transformation stattfinden soll.
Paul: Salute.
Felix: Das Thema Weiterbildung kam jetzt schon das eine oder andere Mal und da würde ich gerne nochmal reingehen Durch den EU-AI-Act und die Anforderungen an die KI-Kompetenzen sich ganz, ganz viele Unternehmen gerade die Frage stellen, wie machen wir das? Vor allem wenn man jetzt nicht die großen internen L&D-Abteilungen hat oder große E-Learning-Programme wo man das mal eben live schalten und dann die Leute dort durchschleusen soll.
Und vielleicht ist das ja auch überhaupt nicht der richtige Weg. Du hast gesagt, dass ihr da auch einiges selbst aufgebaut habt. Ich habe auch euer KI-Führerschein-Programm Gesehen oder zumindest, dass ihr das selbst macht, fand ich total cool. Wie geht ihr denn damit um?
Paul: Wir haben uns mit dem Thema im letzten Jahr schon sehr intensiv auseinandergesetzt und eben vieles schon in die Wege geleitet, was im Rahmen der KI Kompetenz jetzt eben auch gesetzlich verlangt wird. [00:14:00] Haben wir da, glaube ich schon viele gute Schritte getan. Die Leitlinien zahlen darauf ein. Das ist glaube ich, ein wichtiger Teil, eben diese Frage auch zu beantworten Und eben auch die unterschiedlichen Weiterbildungsmaßnahmen, die wir im Moment tätigen.
Du hast eben den KI-Führerschein angesprochen. Das ist sozusagen die KI-Grundausbildung bei Funke. Die eben allen zur Verfügung steht als ein digitales Lernangebot. Wir haben die AI-Ambassadors-Community. Wir haben aber auch eine KI-Sprechstunde zu der alle zwei Wochen alle Mitarbeitenden eingeladen sind zu erscheinen.
Und wir versuchen eigentlich alles, was wir tun, immer auch sehr, sehr eng zu begleiten eben mit einer Aufklärung über Rechte und Pflichten über die Nutzung der einzelnen Applikationen und eben sozusagen sehr enge Ebene zu schaffen, einen Feedback-Loop zu haben, für Rückmeldungen, für sozusagen Fragen, für auch [00:15:00] Diskussionen, die dann auftreten.
Weil etwas, was wir eigentlich relativ früh auch erfahren haben, ist, dass eine gute Kommunikation eigentlich auch darauf basiert dass man Mitarbeitenden die Möglichkeit gibt, selber Erfahrung zu machen. Ich glaube, über die Erfahrung zu lernen, ist eine der wichtigsten Elemente Gerade im Umgang mit neuer Technologie. Auch für mich persönlich waren das immer die Momente, wo ich sozusagen von KI ein Stück weit mehr überzeugt wurde, wo ich halt selber erfahren habe, dass es mir gerade nützlich ist. Und das, glaube ich, kann man schon sagen, steht für uns im Zentrum dass wir eben versuchen, möglichst allen Mitarbeitenden den Raum zu geben, diese Erfahrung zu sammeln, selber für sich auch herauszufinden, was funktioniert, wo hilft mir die KI, was kann sie vielleicht auch nicht. Wo muss ich
Felix: Vielen Dank.
Paul: wenn man einen Vertrauensrahmen einerseits schafft, wenn man auch [00:16:00] Experimentierfreudigkeit ermöglicht und eben sozusagen das auch ermuntert oder dazu ermuntert, dass eben das ausprobiert wird. Und nicht alles, was man ausprobiert, muss man ja dann übernehmen oder sollte man auch tunlichst nicht übernehmen.
Aber es ist, glaube ich ganz wichtig, eben auch diese Erfahrung zu machen und auch dazu zu ermuntern, Erfahrung zu machen im Umgang mit KI.
Felix: Wie schafft ihr da die Balance aus diesem Ja, rumspielen hört sich immer so irgendwie falsch an, aber experimentieren und dann auch KI in die produktive Anwendung zu bringen. Und zweite Frage gleich noch hinterher, macht ihr das verpflichtend für alle oder ist das optional?
Paul: Ich beantworte mal die zweite zuerst. Also nein, wir machen es nicht verpflichtend
Felix: Vielen Dank.
Paul: möchte. dann die erste [00:17:00] Frage. Also ich würde gar nicht so... dass das Experimentieren quasi eine Spielerei ist, weil es hat sich relativ früh gezeigt, auch nach dem Launch von ChatGPT gab es eine tolle Studie die Durchgeführt wurde, ich weiß nicht mehr genau, welche Uni es ist, aber ich glaube, eine Ostküstenuniversität, Harvard oder MIT, die mit Strategieberatern eine Effizienzsteigerungsstudie durchgeführt hat.
Und die hat eigentlich gesehen oder gezeigt, dass auf diesem individuellen
Felix: Vielen Dank
Paul: einzelnen Universums Menschen oder der person die halt einfach sich zu nutze gemacht hat für ihre ganz ganz eigenen quasi workflows und aufgaben Halt einfach inkrementell schon ein guter Uplift erzielt würde und das kann man so glaube ich schon auch übertragen, dass [00:18:00] wir
Felix: Dank Untertitelung ZDF
Paul: so General-Purpose-KI-Applikationen wir haben viele wie eben ChatGPT, mit denen kann ich Dutzende, Hunderte, wenn nicht sogar Tausende von unterschiedlichen Aufgaben erledigen. Und und jeder von uns im Unternehmen hat halt auch unterschiedliche Aufgaben. Und deswegen ist es sehr, sehr wichtig, eben allen zu erlauben herauszufinden, wie kann ich auch meine ganz persönlichen Aufgaben halt eben in einem sicheren, geschützten Umgebung so halt umsetzen, dass es mir am Ende einen Effizienzgewinn bringt.
Und wenn wir das schaffen, Und jeder nur quasi fünf oder zehn Prozent effizienter wird durch KI, dann haben wir unternehmensweit gesehen natürlich
Felix: Untertitelung ZDF,
Paul: Ergebnis. Deswegen glaube ich ist es eben wichtig, da auch in die Breite zu gehen und zu erlauben dass man damit in Anführungsstrichen experimentiert.
Aber am Ende zahlt es eben auf dieses Ziel ein, dass jeder und jeder für sich eben individuell auch herausfindet wo hilft es mir, wo ist [00:19:00] es mir nützlich, wo kann ich quasi vielleicht Sachen einfacher schneller, besser machen.
Felix: Ja, insbesondere ja bei generativer KI wissen wir ja, also woher sollen wir wissen, wenn wir es noch nie genutzt haben, was sind eigentlich die Stärken und Schwächen und wie können wir sie auf unsere eigenen Aufgaben umlegen. Nur voll unterstützen. Wir machen das tatsächlich auch so, dass es da diese Experimentierphasen gibt, bevor wir dann auch in die harte Definition von Use Cases reingehen, weil wenn die Leute dann mal ein paar Stunden mit der Technologie gearbeitet haben, können sie viel informierter bewerten und einschätzen, bei welchen auch wiederkehrenden Aufgaben oder in welchen Prozessen die Fähigkeiten bestmöglich genutzt werden können.
Und macht ihr die Schulungen verpflichtend?
Paul: Tschüss. Nee, also im Moment machen wir das nicht. Wir bieten das allen Mitarbeitenden an, wir bewerben das überall, wir weisen eben auch darauf hin, dass eben alle, die KI nutzen, eben auch [00:20:00] diese Schulung machen sollten, aber es ist nicht verpflichtend
Felix: Was muss denn deiner Meinung nach ein Head of AI sein, Heutzutage mitbringen? Du hast ja schon gesagt, dass sich ganz neue Rollen entwickeln und wir erst mal Namen dafür finden müssen. Also stimme ich dir zu. Du bist ja jetzt schon wirklich lange in der Data- und AI-Welt unterwegs. Was siehst du da für einen Trend?
Werden die Rollen kommen mehr, weniger? Kommen mehr Rollen die nicht so technisch sind jetzt? Also dass diese ganzen Menschen- und Strategiethemen irgendwie wichtiger werden? Oder was würdest du sagen, also was muss ein Head of AI heute mitbringen und wie muss auch das Team dazu aussehen?
Paul: Ja, also... Und es ist offensichtlich dass diese Rolle absolut einen Querschnitt verschiedener Skills irgendwie mit sich bringen muss. Und
Felix: Untertitelung ZDF
Paul: glaube ich unterschiedlich [00:21:00] gut abdecken von unterschiedlichen Hintergründen. Und man kann sozusagen mit verschiedenen Lebensläufen glaube ich an diese Position kommen und die auch, glaube ich, gut ausfüllen. Aber nichtsdestotrotz muss man sich glaube ich dann, wenn man diese Rolle ausfüllen möchte und eben auch gut ausfüllen möchte, damit auseinandersetzen, dass man eben nicht nur einen klassischen Hintergrund haben kann. sag ich mal, in der Zeit von heute rückwärts Vielleicht gibt es in fünf Jahren eben auch den Studiengang dazu.
Felix: Dank.
Paul: Beispiel auch gesehen. Also ich erinnere mich noch, so 2016 hieß es, glaube ich, im McKinsey Report, Data Science ist der sexiest Job des
Felix: Naja.
Paul: Jahrhunderts Ein paar Jahre später... Konntest du es überall als Masterstudiengang auch
Felix: Dank.
Paul: es aber davor nicht. Da waren das halt Statistiker, Physiker, Psychologen [00:22:00] Softwareentwickler und alles andere. Und ich gehe davon aus, dass sich das eben dann auch konsolidiert. Aber gleichzeitig sehen wir eben auch, dass die Arbeitsmärkte generell viel dynamischer werden und die Rollen eh viel dynamischer werden.
Das heißt, glaube, so mittelfristig würde ich auf jeden Fall sagen, muss man willig sein, ständig sich neue Dinge beizubringen und nicht aufhören zu lernen, weil das, glaube ich kann man schon sagen, ist auch ein Fazit für mich nach einem guten Jahr in der Rolle, wenn man man könnte quasi aufhören zu lernen, dann funktioniert das überhaupt nicht, weil einfach natürlich die Innovation so rasant ist, die Themen sich so
Felix: Vielen Dank.
Paul: Bereichen Eher zunehmen als dass sie abnehmen.
Dass ich glaube, wenn man einen [00:23:00] Kernpunkt rauskristallisieren kann, dann ist es eben der, dass man sich ständig weiterentwickeln muss und ständig neue Dinge hat, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Ob man jetzt einen technischen Background haben muss?
Felix: Dank
Paul: Ja, ich glaube, es ist schon sehr gut, dass man irgendwie auch versteht was KI ist, auch under the hood und wie sozusagen einfach neuronale Sätze funktionieren wie diese Modelle trainiert sind. man das jetzt überhaupt nicht versteht, ist es, glaube ich schwierig. Andererseits kann man auch
Felix: Mhm.
Paul: muss es ein Mix sein, glaube ich.
Felix: Bist du denn noch so richtig hands-on auch in Projekten drin und baust [00:24:00] Data Pipelines oder bist du im Feintuning irgendwelcher Modelle mit involviert und hast du noch deine Hände an der Technik?
Paul: Ja, also leider nicht mehr ganz so oft, wie ich gerne würde. Also ich finde es macht einfach super viel Spaß und ich finde auch gerade die Entwicklung
Felix: Vielen Dank.
Paul: AI Coding Assistance ist halt so super spannend, dass ich eigentlich am liebsten immer irgendwas ausprobieren würde gerade. Also wenn ich mal die Chance habe, da noch was zu machen, dann mache ich das sehr, sehr gerne, die meisten Aufgaben sind dann doch so gelagert dass ich eher Koordination, in der Projektleitung dann eben die Rollen übernehme und nicht mehr das tägliche Entwickeln dann eingebunden bin.
Felix: Was würdest du sagen, ist gerade deine größte Herausforderung?
Paul: Nichts aus den Augen zu verlieren und die ganzen Bälle die in der Luft sind, super weiter zu [00:25:00] jonglieren.
Felix: Zum ersten Punkt, wie machst du das, wie hältst du dich auf dem Laufenden und schaffst es dann auch irgendwie, das, was passiert, noch so einzuordnen und zu bewerten und zu entscheiden, okay, womit beschäftige ich mich jetzt von allem, was wieder in dieser Woche passiert ist, wirklich tiefer und was lasse ich einfach mal passieren.
Ich erinnere mich nur gerade an einen Post von Ethan Mollick, den ich gesehen habe. Selbst der hat geschrieben, ihm fällt es total schwer, überhaupt noch Also halbwegs up-to-date zu bleiben, was so gerade in der KI-Welt passiert und das für sich Relevante rauszufiltern. Ich glaube, wenn es ihm schon so geht, geht es uns wahrscheinlich ähnlich, aber wie gehst du damit um?
Paul: Also zum einen muss man sagen, dass ich das KI-Thema natürlich nicht alleine bei Funke bearbeite und einfach auch ganz viele ganz tolle Kollegen habe, mit denen es einfach sehr viel Spaß macht und auch sehr gewinnbringend ist, eben zusammenzuarbeiten und ich dadurch sozusagen viel eben, ja, Unterstützung bekommen [00:26:00] oder wir uns einfach gemeinschaftlich diesen Themen widmen.
Das heißt... Und auch in den Themen, die vielleicht nicht ganz mein Kernbereich sind, kriege ich natürlich tolle Unterstützung. Und da bin ich sehr dankbar für. Dann, was du eben angesprochen hast, ist natürlich der Bereich der technischen Innovation. Und da muss ich ehrlich sagen,
Felix: Vielen Dank
Paul: bin dann eher der Typ der dann...
Felix: Vielen
Paul: den OpenAI Livestream zum GPT 4.5 anguckt und dann halt, weiß ich nicht, auch von zehn bis elf
Felix: Dank.
Paul: man Lust hat, gerade nochmal was zu machen. Ja, natürlich ist es schnell, es ist auch viel, was da passiert, aber mir macht es total viel Spaß und ich glaube, es ist auch wichtig für diese Rolle, ja, ein Enthusiasmus für diese Entwicklung auch zu haben [00:27:00] und auch mitzugehen und Sachen auszuprobieren.
Felix: Gut dann schreiben wir das mal unter Linie also immer lernen, weiter wachsen wollen und natürlich sich hingezogen fühlen zu dem, was da in der KI-Welt gerade passiert und das Tiefer verstehen zu wollen, gleichzeitig aber auch ein Verständnis von den technischen Grundlagen und was da unter der Haube passiert, um das auch bewerten zu können und als drittes aber auch Antworten auf die organisatorischen und strategischen Fragen zu finden, Projekte managen zu können, Teams aufbauen und führen zu können.
Also ja, sehr vielfältige umfassende Aufgabe.
Paul: kann ich unterstreichen.
Felix Schlenther: Kurz in eigener Sache. Wenn dir der AI First Podcast gefällt und du mehr spannende Inhalte und hochkarätige Gäste hören möchtest, dann freue ich mich über deine Unterstützung. Mit einer Fünf-Sterne-Bewertung und einem Abo für den Podcast hilfst du uns sichtbarer zu werden und AI First [00:28:00] weiterzuentwickeln.
Für dich und die gesamte Community. Ich danke dir.
Felix: Okay, dann lass uns mal weitergehen zu unserem zweiten Thema für heute und zwar KI in der Medienindustrie. Sicherlich gerade durch generative KI seid ihr ja eine der Branchen mit dabei Mit dem höchsten oder einem der höchsten Einflüsse von künstlicher Intelligenz und gerade hier im Podcast sprechen wir immer total viel über die Potenziale und klar, die sehe ich natürlich auch bei euch wie Journalisten jetzt zum Beispiel KI einsetzen können, da kannst du auch gleich nochmal drauf eingehen.
Gleichzeitig erlebe ich zumindest gerade auch eine riesige Content-Flut Von allen Ecken und Enden Und für mich wird es immer schwieriger noch herauszufiltern, was ist jetzt einfach nur Meinung, die irgendwie rausgeblasen wird? Wo steht wirklich eine journalistische Recherche oder überhaupt eine Recherche und Fakten dahinter?
[00:29:00] Und ihr seid ja genau in diesem Spannungsfeld. Wo siehst du denn gerade den Einfluss von KI auf die Medienbranche und wo siehst du da die Risiken und Gefahren, wo siehst du aber auch die Potenziale
Paul: ich glaube, ich würde zwei Facts erstmal so Das eine ist, oder zwei Überzeugungen von mir, besser gesagt. eine ist, dass ich glaube, dass eben keine Branche... Ausbleiben oder sozusagen ausgespart wird von eben der Disruption, die durch KI geschieht und eben auch nicht die Medienbranche.
Also wir sind eben eine Branche von vielen anderen Branchen, die gezwungenermaßen sich mit diesem Thema auseinandersetzen muss. Und das Zweite ist, dass natürlich Wie eben Texte Videos, Reportagen, Newsartikel, einfach durch generative KI schon [00:30:00] sehr zentral disruptiert werden, kann man so sagen.
Also die Technologie ist sehr, sehr gut eben in dem, was wir sonst mit Menschen machen bisher. Das muss man, glaube ich schon mal festhalten. ich glaube, daraus ergibt sich eben auch eine besondere Dringlichkeit, sich eben damit auseinanderzusetzen, es zu verstehen, was da passiert, zu experimentieren, selbst herauszufinden, was man damit eben machen möchte und was nicht. Und ich glaube, wir sind auch gezwungen Antworten zu finden, weil eben die Welt nicht schläft, sondern sich neben uns und um uns herum halt ständig weiterentwickelt und eben auch alle anderen Medienhäuser gerade an dem gleichen Punkt sind, dass sie sich eben mit der Frage auseinandersetzen, was passiert da eigentlich gerade, wie können wir das nutzen, wie nutzen wir es eben so, dass wir einerseits an unserer Vision, an unseren...
Felix: [00:31:00] Dank.
Paul: wie
Felix: Vielen Dank.
Paul: nutzen, wo hilft es uns, wo können wir vielleicht Sachen erleichtern vielleicht auch an der einen oder anderen Stelle einen Prozess neu überdenken, vielleicht auch ein neues Produkt entwickeln mit KI und Wir sind da natürlich ständig dabei, den Markt zu beobachten. Einerseits was machen die anderen Medienhäuser was macht die Medienindustrie, was machen
Felix: Dank
Paul: Natürlich sind neue Produkte wie eben Answer Engines, wie Perplexity, Oder auch JetGPT durch die Internetsuche, auch ganz neue wo User Informationen [00:32:00] beziehen, auch Neuigkeiten News beziehen über eine ganz andere Form, als wie wir es vorher kannten. Wie reagieren wir auch auf solche Entwicklungen? Und das sind alles Fragen, denen wir uns stellen und mit denen wir uns natürlich Ständig beschäftigen und auch Antworten darauf finden.
Felix: Ich kann ich dir noch die ein oder andere antwort hier entlocken als jetzt viele punkte angesprochen ich würde gerne erst mal auf eure Ja Profession, sage ich mal, eingehen. Wie sieht denn der, wie arbeitet denn ein Journalist in der KI-Ära ein KI-gestützter Journalist, wenn man es so sagen möchte?
Paul: Ja. Das ist sehr unterschiedlich und ist am Ende auch ein Stück
Felix: Untertitelung ZDF
Paul: überlassen. Gleichzeitig haben wir natürlich bestimmte Spielregeln, an die sich alle halten. Spielregeln an die sich alle halten, leiten sich dann aus den KI-Leitlinien eben ab und dann kann [00:33:00] eine Journalistin oder ein Journalist eben Auch entscheiden, an welchen Stellen man KI benutzt. Wir haben quasi ja, habe ich eben schon angesprochen, unterschiedliche Sparten in der Funke Mediengruppe und auch innerhalb der Sparten ganz unterschiedliche Produkte. Das muss man, glaube ich immer im Hintergrund behalten. Also wenn ich darüber spreche, wie bei Funke jemand KI nutzt, dann ist das in den unterschiedlichen Redaktionen sehr unterschiedlich muss man auch sagen an der Stelle.
Felix: Wir können auch gerne darüber sprechen, wie man es nutzen könnte. Siehst du die Hauptpotenziale und
Paul: Ja,
Felix: allgemeinen Einsatzgebiete?
Paul: man es sozusagen ein bisschen allgemeiner betrachtet, dann sehen wir halt eben Punkte in der Recherche. Also wir haben durch generative KI eben die Möglichkeit… Auch große Mengen an Text natürlich ganz anders zu durchsuchen durch zum Beispiel eben einfach eine Rack-Technologie, dass wir eben entweder selbst eine Wissensdatenbank [00:34:00] anlegen können, dass wir unsere Archive selbst durchsuchbar
Felix: Vielen Dank
Paul: wir eben natürlich auch eben Answer Engines selber nutzen können für unsere eigene Recherche. Und das ist natürlich etwas, was uns sozusagen einfach einen neuen Zugang zu
Felix: Vielen Dank
Paul: Also es wäre ja fatal, das eben nicht zu tun. Gleichzeitig natürlich eben auch darüber informieren, wie funktionieren diese Systeme Es gibt eben Halluzinationen etc. Das heißt, man muss natürlich sehr gründlich prüfen, auch die Quellen direkt nochmal konsultieren.
Aber trotzdem ist das, glaube ich, ein großer Mehrgewinn.
Felix: Und das habt ihr wiederum durch eure Leitlinien auch unterstützt wo solche Regeln schon klar definiert sind. Klar, du kannst all diese Tools nutzen, aber der Mensch entscheidet am Ende. Du bist am Ende dafür verantwortlich Also prüfe Fakten und Quellen.
Paul: Richtig, genau. Das haben wir so festgehalten und ist sozusagen dann auch unser Standard. Natürlich nichts, was sozusagen durch eine KI-Suche oder [00:35:00] ähnliches zutage tritt könnte oder dürfte ungefiltert irgendwo veröffentlicht werden. Das ist ausgeschlossen. Sondern dieser Human in the Loop, also der Mensch, der am Ende wirklich immer auch die Kontrolle behält über diesen Prozess, der ist immer eingebunden.
Dann kann man natürlich weitergehen. Man kann ja auch KI auf ganz kreative Art und Weise nutzen. Das heißt, ich kann einen Artikel nehmen und kann mir mal unterschiedliche Perspektiven vorschlagen lassen oder ein Feedback schreiben lassen über diesen Artikel aus
Felix: Vielen
Paul: Brainstorming-Prozess arbeiten Eben
Felix: Dank.
Paul: Themen am Ende [00:36:00] generieren zu lassen. Es gibt da zum Beispiel in der Branche, finde ich, ein ganz tolles Beispiel von dem amerikanischen Medienhaus Semaphore. Semaphore hat im letzten Jahr gemeinsam mit Microsoft ein neues Produkt gelauncht, das heißt Signals. Und Signals macht im Prinzip das, dass es aus einer großen Menge an unterschiedlichen Berichtabschlattungen zu einem Thema versucht, eben Fakten und unterschiedliche Standpunkte voneinander zu extrahieren
Felix: Mh mh.
Paul: hat zum Beispiel zum Thema, zu dem weltpolitischen Thema eben einen kurzen Abschnitt da sind quasi konsolidierte Fakten Und dann eben die unterschiedlichen Standpunkte die von Artikeln eben zu diesem Thema eingenommen werden, dann nochmal abgebildet. Und das wäre sozusagen auch nochmal ein ganz neues Produkt, was man eigentlich mit KI dann erzeugen kann, um eben aber auch einen holistischen Blick eigentlich auf ein Weltgeschehen zu ermöglichen und keinen [00:37:00] eindimensionalen Blick. Auch sowas ist denkbar. Und genau
Felix: Ist das schon in der Breite verfügbar?
Paul: Ja genau, das kann man, also Semaphore Signals findet man auf jeden Fall als Produkt, kann man sich mal anschauen, ja. Und wo wir beim Thema Produkt sind, das ist natürlich für uns auch ein an dem wir
Felix: Vielen Dank.
Paul: Also das ist jetzt unser erster Chatbot, den wir gelauncht haben bei Funke der dann auch mit unseren Userinnen funktioniert Interagieren kann und eben so auch wir uns natürlich mit dem Thema dann auseinandersetzen, wie können wir unsere Inhalte eben auch über andere neue Interfaces dann unseren Usern zur Verfügung stellen.
Felix: Was würdest du sagen, wie hoch ist die, wie viele Mitarbeitende bei der Funke [00:38:00] Mediengruppe nutzen KI Täglich.
Paul: Mhm. Ich glaube, wir sind so ganz gut im Mittelfeld. Wir haben
Felix: Vielen Dank
Paul: nicht die eine perfekte Zahl, die das gerade abbildet aber so die ersten Stichproben zeigen, dass wir eigentlich, ja, ich sage mal so zwischen 20 und 30 Prozent der Nutzung liegen müssten Aber ganz genau kann ich es dir gerade nicht sagen.
Felix: Ja, okay, okay, spannend. Und jetzt hattest du schon die Answer Engines angesprochen Also ich merke das in meiner Nutzung, dass Chat-GBT und Perplexity werden wirklich meine Go-To-Apps für, ja, also zum einen Informationsbeschaffung, aber auch dann die Weiterverarbeitung dieser Informationen, Sparings-Partner.
Ja, also es ist schon total natürlich für mich geworden, Diese Apps in meinem [00:39:00] Arbeitsalltag aber auch in meinem privaten Alltag zu nutzen. Und jetzt sehe ich das auch schon bei meiner Mutter, die das jetzt auch schon nutzt und da einfach über eine Voice-Eingabe sich Informationen aus einem Chat-GPT zum Beispiel holt Und ich höre jetzt von immer mehr Menschen, die lernen, mit dieser Art von Tools umzugehen und sie dann für...
Dinge nutzen, nämlich zum Beispiel googeln, was man vorher gemacht hat, als Ersatz. Und dann ist manchmal auch noch nicht klar, dass es vielleicht ein Chat-GPT oder ein Language-Model keine Suchmaschine ist, das muss dann noch gelernt werden, aber wir sehen ja jetzt auch, dass diese Apps immer mehr Funktionen und Fähigkeiten drumherum bauen, wie Deep Research und Internetsuche, um genau diese Use Cases auch besser abzubauen Abbilden zu können.
So, und jetzt ist natürlich die Frage, wenn ich immer mehr in diesen Apps bin und diese Apps mir immer mehr auf jeder Hand frage aus den relevanten Quellen mir die Informationen zusammensuchen, wie oft gehe ich dann noch [00:40:00] auf die Seiten von Medien zum Beispiel, von Zeitungen oder kaufe mir diese Zeitung noch, um mir dort die Informationen rauszuholen.
Und ich sehe das jetzt zweischneidig weil auf der einen Seite könnte ja dadurch ein total neuer spannender Kanal entstehen und OpenAI und In Tropic haben wir auch schon mit einigen großen Medienhäusern Deals gemacht, um exklusiv deren Inhalte verwenden zu können. Also es könnte ein potenziell spannender Umsatztreiber und Kanal für euch auch sein.
Auf der anderen Seite natürlich auch irgendwie die Gefahr, dass euch immer mehr Traffic verloren geht. Wie geht ihr damit um und hast du auch vielleicht irgendwelche Zahlen, wie relevant diese Chatbot, AI, Answer Engine Kanäle für euch schon sind?
Paul: Ja, es ist natürlich auch, habe ich eben schon kurz angesprochen Für uns ein großes Thema, sich eben mit den Answer Engines auseinanderzusetzen und auch damit zu finden. Und wenn wir [00:41:00] auf die Medienbranche insgesamt blicken, dann sehen wir halt, dass einige eben schon aktive Partnerschaften eingegangen sind.
Andere tatsächlich auch klagen. es ist ein zweigeteiltes Bild, was man eigentlich da beobachten kann. Und ich glaube, was aus meiner Sicht sich auf jeden Fall abzeichnet ist, dass Wie du auch schon richtig quasi als empirische Studie mit Stichprobegröße
Felix: Vielen Dank.
Paul: hast, sich das halt für viele
Felix: Vielen Dank.
Paul: ich auch unterstreichen. Also ich selbst tue es auch oft, dass ich eben um irgendwie erste und schnelle Informationen zu finden, dann eben auch diese Answer Engines benutze. Und Ich glaube auch gleichzeitig, dass das Thema... Dass SEO auf [00:42:00] Arthur Engines natürlich auch eins der großen Themen wird in den nächsten Jahren.
Also wie werde ich relevant eben auf diesen Plattformen
Felix: Vielen Dank.
Paul: das wird ein großes Thema sein, eben einerseits dort irgendwie auch stattzufinden und den Referral Traffic, der vielleicht dann auch
Felix: Untertitelung ZDF 2020
Paul: in der klassischen Suchmaschine aber trotzdem den noch mitzunehmen. Und gleichzeitig ist es Glauben wir eben, dass wir auch einen gegenläufigen Trend beobachten können, der eben, auch wenn man es nochmal ein bisschen größer sieht, das Thema in der Zeit der Informationsflut und auch der Commoditization von Nachrichten, auch ein erhöhter Bedarf einfach nach Authentizität gibt Und vertraubaren Quellen am
Felix: Vielen Dank.
Paul: ist und das ist eben etwas, [00:43:00] wo wir sagen können, da haben wir quasi schon die letzten 70 oder noch mehr Jahre eigentlich genau an der Stelle gesessen weil wir haben eben diese Großen Traditionsmarken wie beispielsweise das Hamburger Abendblatt in Hamburg und haben tolle Redakteurinnen und Redakteure, die eben sich sehr viel Mühe geben, auch aufwendig zu recherchieren und auch in die Bereiche zu gehen, ähm Wo auch eine KI mir nicht weiterhelfen kann.
Und das finde ich ganz spannend, vielleicht eine kurze Anekdote, dass wenn man sich jetzt auch das neueste Tool oder die neueste Funktionalität von JGPT anschaut, Deep Research, dass man eigentlich sieht, Deep Research funktioniert super in all den Bereichen wo im Internet Massen an Wissen schon akkumuliert ist, aber sobald ich in den Rand gehe Bereiche gehe, wo eben ich weiß, das Internet weiß es eigentlich gar nicht, weil es gibt vielleicht noch gar nicht den Blog-Eintrag oder die Wikipedia-Seite oder ähnliches über eben diesen Bereich, [00:44:00] dann wird Deep Research mir auch keine guten Informationen darüber zusammenfassen.
Und ich glaube, das ist eins unserer stärksten Assets eben auch, dass wir gerade auch im Lokaljournalismus Im Regionaljournalismus einfach sehr, sehr stark sind und eben auch dahin gehen, wo Dinge passieren, die nicht
Felix: Dank
Paul: schon im Internet vorhanden sind, sondern eben über das berichten, was in den Regionen jetzt gerade passiert und was die Menschen bewegt. Und ich glaube, das wird auch längerfristig so bleiben, dass da ein Bedarf ist, dass Menschen sich eben auch darüber informieren. Und das wird nicht in naher Zukunft eben über diese Modelle abgelöst werden, weil diese Inhalte
Felix: Ja, genauso wie...
Paul: ein großer Schatz sind dann an der Stelle.
Felix: Ja, also kann ich total unterschreiben. Auch ich schaue mir jetzt an, was sind Newsletter oder [00:45:00] Personen, denen ich dediziert folge weil ich ansonsten Social Media oder Ähnliches durch diese Masse an Informationen gar nicht mehr durchblicke. Ja also glaube ich total. Oder auch investigative Recherchen wo wirklich Journalisten über einen langen Zeitraum hinweg Missstände aufdecken oder ähnliches und wirklich tief reingehen Auch das wird ja nicht von KI erledigt werden können.
Und dann kann man die Technologie wieder als Unterstützung nutzen, um diese ganzen Rechercheergebnisse möglichst effizient umzusetzen Gut aufbereiten zu können für unterschiedliche Zielgruppen Und wahrscheinlich liegt genau in diesem Link, in dieser Verbindung dann die Kraft. Was würdest du denn abschließend sagen, was sind die Erfolgsfaktoren dafür, dass ihr als große Mediengruppe diese KI-Transformation meistert
Paul: glaube, wir haben zwei Aufgaben zu tun. Das eine ist eben
Felix: Vielen Dank.
Paul: [00:46:00] worin wir gut sind, eben guten Journalismus für eine offene Gesellschaft machen Eben voranzutreiben, auch weiter zu zeigen, wir gehen dahin und berichten über die Themen, die die Menschen bewegen an den Orten wo sie auch stattfinden und gleichzeitig eben auch Uns offen und experimentierfreudig mit der Technologie auseinandersetzen und eben auch zu schauen, an welchen Stellen können wir intern eben auch KI nutzen, um uns Prozesse zu erleichtern effizienter zu gestalten und eben auch besser zu werden.
Ich glaube, wenn wir das gut balancieren, dann wird uns das auch gelingen diese Technologie erfolgreich in unser Bestehendes Geschäftsmodell auch in unsere Wertevorstellung eben so zu integrieren, dass am Ende das auch miteinander harmonieren kann.
Felix: Ich danke dir sehr herzlich, dass du uns einen Einblick gegeben hast in deine Rolle und auch wie ihr Ja, diese [00:47:00] Disruption, wie du schon sagst die alle Branchen mehr oder weniger gerade betrifft und mit denen sich alle auseinandersetzen müssen, wie ihr das angeht, wo du die Fonds und Risiken siehst. Und ich bin überzeugt davon, dass ihr da auf einem ganz tollen Weg seid, wünsche dir weiterhin viel Erfolg und freue mich, wenn wir irgendwann mal ein Update machen können und die KI-Nutzung dann bei 95 Prozent liegt.
Vielen, vielen Dank Paul.
Paul: Sehr gern. Hat viel Spaß gemacht, mit dir zu sprechen. Danke für die Einladung Felix.