Diese Woche habe ich auf Mallorca verbracht.
Nach einem unfassbaren AI Collective Day war das der 1. Moment seit Monaten, wo ich mal durchatmen konnte und die Seele baumeln ließ.
Aber wie das so ist als Gründer: so richtig schaltet man dann doch nie ab :)
Ich wollte schon lange unsere Mission und unser "Warum" schärfen.
In diesem Jahr hat sich mein Blick auf die Arbeit mit KI stark weiterentwickelt. Diese neuen Ansätze und Methoden fließen gerade alle in die AI-First School und unsere Enablement Programme ein, aber die Überzeugungen dahinter waren bisher nur in meinem Kopf.
Also sagte ich mir "komm, was gibt's schöneres als mit Blick auf's Meer unsere AI FIRST Mission zu schärfen" :)

Ich klappte den Laptop auf und erlebte in den nächsten 2 Stunden und erlebte zum wiederholten Male eine der unterschätztesten Anwendungen von KI.
Ich nenne es das KI-Partner Framework.
Lass mich dir zeigen, wie das funktioniert.
KI als Partner
Wenn ich KI für strategische oder konzeptionelle Arbeit nutze, folge ich immer dem gleichen Prinzip: KI ist nicht mein Tool, sondern mein Partner.
Und zwar ein Partner, der mir Zugriff auf die Best Practices dieser Welt gibt – nicht als totes Wissen in einem Blogartikel, sondern als lebendigen Coach, der mich durch den Prozess führt.
So funktioniert das KI-Partner Framework:
Schritt 1: Ziel klären
Bevor ich KI einschalte, mache ich mir klar, was ich genau erreichen will.
- Was ist mein Ziel / Problem?
- Was ist das gewünschte Ergebnis?
In meinem Fall auf Mallorca wollte ich Vision und Mission von AI FIRST schärfen – einen klaren Nordstern aus unseren neuen Methoden und Haltungen entwickeln, um daraus bessere Entscheidungen und klarere Kommunikation abzuleiten.
Schritt 2: Meister finden
Jetzt frage ich KI, wer diese Aufgabe am besten löst.
- Welche Person ist exzellent darin?
- Welche Methode hat sich bewährt?
- Welches Framework passt zu meinem Ziel?
Ich habe Claude (Sonnet 4.5 entwickelt sich zu meinem neuen Lieblingsmodell für konzeptionelle Arbeit) gesagt: "Ich will meine Vision und Mission schärfen. Wer macht das richtig gut? Welche Frameworks gibt es?"
Die Antwort kam sofort:
- Value Proposition Canvas
- Hedgehog Concept
- Golden Circle von Simon Sinek

Das hat bei mir sofort geklickt:
Start with Why → Why (Mission) → How (Werte/Ansatz) → What (Produkte)
Nicht zu kompliziert, sehr eingänglich, genau das, was ich brauchte.
Aber das ist nicht das Ende vom Prozess, sondern erst der Anfang.
Schritt 3: Rolle zuweisen
Ich habe nicht das Framework genommen und mich ans Whiteboard gestellt.
Stattdessen habe ich KI in die Rolle von Simon Sinek schlüpfen lassen.

Ich gebe KI nicht nur eine Aufgabe, sondern eine Identität und einen klaren Auftrag, wie sie mich begleiten soll. Ich definiere sie als meinen Partner, der mich bei der Erreichung meines Ziels unterstützt.
Schritt 4: Dialog führen
Die nächsten zwei Stunden lang war ich komplett im Flow, in einer echten Konversation mit "Simon Sinek". Alle meine Antworten habe ich natürlich eingesprochen, oft 5 Minuten lang.
Claude hat mir dabei Fragen gestellt, die mich zum Nachdenken gebracht haben, hat Feedback gegeben und immer wieder gebohrt, wenn meine Antworten zu oberflächlich waren.
Hier ist ein Beispiel, wie beharrlich "Simon" geblieben ist:

Das hat sich wie echtes Coaching angefühlt: "Warum genau das? Was steckt wirklich dahinter? Geh tiefer."
Ein Coach, der dich herausfordert und nicht mit der ersten Antwort zufrieden ist.
Schritt 5: Feinschliff machen
Irgendwann bin ich in eine Falle getappt.
Ich wollte das Ergebnis mit KI perfekt machen und wir haben uns an einem kleinen Detail festgebissen – immer wieder, im Kreis.
Ich nenne das die "100%-Falle".
KI bringt dich in 10% der Zeit auf 90% vom Ergebnis. Das ist ihre Stärke. Aber wenn du versuchst, mit KI von 90% auf 100% zu kommen, dauert es ewig und du verlierst mehr Zeit, als wenn du den letzten Schliff einfach selbst machst.

Zu dem Zeitpunkt war das WHY schon zu 90% fertig und ich habe 10 Runden mit Claude gedreht, die keinen Mehrwert mehr hatten. Die letzten Schliff musste ich selbst machen und entscheiden, wann ich fertig bin. Diese Entscheidung konnte KI einfach nicht mehr abnehmen.
Das Ergebnis
Ich glaube daran, dass in jedem von enorm viel Potenzial steckt. Diese Potenzial geht heute verloren in alten Arbeitsweisen und Tools.
KI ist für mich die perfekte Technologie, um dieses Potenzial zu heben, unsere Grenzen zu verschieben und mit Freude die maximale Wirkung in dem Job zu entfalten, für den wir einmal angetreten sind.
Ich will Menschen zeigen, wie sie mit KI ihre Grenze des Möglichen verschieben, um mit Spaß, Erfüllung und Wirkung zu arbeiten.
Das ist mein Nordstern.

Der Prozess hat mich zwei Dinge gelehrt, die KI in unser Leben bringen kann, wenn wir sie richtig nutzen:
Klarheit.
Durch die gezielten Rückfragen von "Simon Sinek" musste ich präzise werden. Ich konnte mich nicht hinter vagen Formulierungen verstecken. Das Ergebnis ist schärfer, als ich es alleine hinbekommen hätte.
Leichtigkeit.
Normalerweise ist strategische Arbeit wie Vision und Mission schärfen anstrengend für mich – du sitzt da, starrst auf ein leeres Blatt, grübelst. Hier war es anders. Es hat sich leicht angefühlt, weil ich nicht alleine war. Ich hatte einen Partner, der mich durch den Prozess geführt hat und mir Struktur gegeben hat.
Ich konnte mich voll und ganz auf meine Gedanken konzentrieren.
Und jetzt sagt nochmal jemand, KI wäre nur ein Tool.
Das greift einfach zu kurz.
🏁 Fazit
KI ist mehr als ein Tool, das dir Texte schreibt oder Tabellen analysiert.
KI gibt dir Zugriff auf die Best Practices dieser Welt – nicht als totes Wissen, sondern als Partner, der mit dir Probleme löst.
Du kannst heute Morgen aufstehen und sagen: "Ich will lernen, wie Seth Godin Marketing denkt. Ich will verstehen, wie Ray Dalio Entscheidungen trifft. Ich will wissen, wie Simon Sinek Visionen schärft."
Und dann kannst du mit diesen Menschen arbeiten.
In Form von KI, die ihre Methoden, ihr Denken, ihre Fragen verkörpert.
Nutzen wir dieses Potenzial wirklich schon aus?
Ich denke nicht.
Das ist alles für diese Woche.
Bis nächsten Sonntag,
Felix
P.S. Genau das – KI als Partner nutzen, um deine eigenen Fähigkeiten zu erweitern und zu multiplizieren – ist das, was wir in der AI-First School lehren.
Nächste Woche bekommst Du hier alle Informationen zur Anmeldung.
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