Die 5 Phasen der AI-Nutzung

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27.10.2024
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von
Felix Schlenther
Felix ist der CEO und Gründer der Unternehmensberatung von AI FIRST. Jede Woche erkundet er die Grenzen der AI in praxisnahen Beiträgen und in seinem Podcast AI First.
Die 5 Phasen der AI-Nutzung

Am 30. November 2022 wurde ChatGPT veröffentlicht.

Seit diesem Tag ist Künstliche Intelligenz der breiten Masse zugänglich geworden. AI war auf einmal kein reines Tech-Thema mehr. Seitdem stellen sich viele Menschen die Frage: "Wie setze ich ChatGPT und Co. richtig ein?"

Ich konnten in den letzten 2 Jahren die immer gleichen 5 Phasen der AI-Nutzung beobachten. Diese zu verstehen, hilft dabei den nächsten richtigen Schritt zu gehen, um die Potenziale persönlich und im Unternehmen auszureizen.

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Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

  • Laut einer aktuellen Bitkom-Studie setzen bereits 20% der deutschen Unternehmen AI flächendeckend ein. Das ist jedes fünfte Unternehmen!
  • In 37% der Unternehmen wird der AI-Einsatz entweder schon konkret geplant oder zumindest anhand eines AI-Strategiepapiers diskutiert.
  • Aber Achtung: In 41% der Unternehmen ist AI-Einsatz noch kein Thema.

Ich finde die Zahlen noch viel zu niedrig. Wir verbummeln den größten techologischen Wandel unserer Zeit.

Lass uns schauen, wie Du persönlich besser davon profitieren kannst.

Let's go.

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Die 5 Phasen der AI-Nutzung‍


1. Liegen und Beobachten

Hier liegst Du quasi noch in den AI-Startlöchern.

Du hörst vielleicht Begriffe wie "ChatGPT" oder "Machine Learning", aber für Dich ist das alles noch Zukunftsmusik. Im Büro sieht es ähnlich aus - AI spielt in Deinem Tagesgeschäft keine Rolle.

Vielleicht denkst Du: "AI? Das ist doch nichts für unser Unternehmen."

Das ist der wohl schlechteste Zustand in dem Du Dich befinden kannst.

Du verpasst wichtige Lernschleifen und den Kompetenzaufbau, um die immer größer werdenden technischen Möglichkeiten für Dich richtig einzusetzen.

In Phase 1 zählt nur Eines: Ins MACHEN kommen.

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2. Krabbeln und Ausprobieren

In dieser Phase machst Du Deine ersten Gehversuche in der Welt der AI. Du hast den Schritt vom passiven Beobachten zum aktiven Ausprobieren gewagt.

Typischerweise beginnt dies mit der Nutzung eines Chatbots wie ChatGPT.

Du experimentierst mit einfachen Prompts für grundlegende Aufgaben: Vielleicht lässt Du Dir eine E-Mail formulieren, ein Einladungsschreiben erstellen oder eine PowerPoint-Folie mit einem passenden Bild generieren.

Diese ersten Schritte sind entscheidend. Sie mögen noch unstrukturiert sein, aber sie bilden die Grundlage für Dein wachsendes Verständnis.

Diese ersten Schritte sind entscheidend. Sie mögen noch unstrukturiert sein, aber sie bilden die Grundlage für Dein wachsendes Verständnis.

3. Gehen und Strukturieren

In dieser Phase machst Du den entscheidenden Schritt vom unstrukturierten Experimentieren zum gezielten Einsatz von AI.

Du erkennst, dass der Schlüssel zu hochwertigen Ergebnissen in der Art und Weise liegt, wie Du mit AI-Tools kommunizierst. Dies ist der Moment, in dem Du die Kunst des "Promptings" erlernst - die Fähigkeit, präzise und effektive Anweisungen zu formulieren.

Statt allgemeiner Anfragen wie "Schreib mir einen Newsletter" beginnst Du, detaillierte Vorgaben zu machen. Du spezifizierst die Zielgruppe, den gewünschten Ton, die Struktur und andere relevante Parameter. Dieser strukturierte Ansatz führt zu einem deutlichen Qualitätssprung in den AI-generierten Ergebnissen.

Bessere Ergebnisse steigern dein Vertrauen in die Technologie und der Einsatz weitet sich stärker auf Alltagsaufgaben aus.

Deine AI Tools werden langsam zum alltäglichen Begleiter.

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4. Rennen mit maßgeschneiderten AI-Assistenten

In dieser Phase optimierst Du Deinen Arbeitsalltag durch den Aufbau eines Teams maßgeschneiderter AI-Assistenten. Diese digitalen Kollegen sind mehr als nur Tools – sie sind spezialisierte Experten für Deine wiederkehrenden Aufgaben.

Jeder Assistent erhält einen Namen, eine spezifische Rolle und klare Aufgabenbereiche. Du stattest sie mit dem notwendigen Kontextwissen und detaillierten Anweisungen aus, um hochwertige, konsistente Ergebnisse zu liefern. Hier findest Du eine Anleitung.

Ein Paradebeispiel ist der Newsletter-Assistent. Seine Konfiguration umfasst präzise Vorgaben zur Struktur, bevorzugte Überschriften und Unterüberschriften, die Balance zwischen Fließtext und Aufzählungen, sowie eine Liste bevorzugter und zu vermeidender Wörter. Durch Zugriff auf frühere Newsletter-Kampagnen kann er Deinen individuellen Schreibstil und bewährte Strukturen adaptieren.

Das Resultat: Mit einer einfachen Themeneingabe wie "AI produktiv im Arbeitsalltag einsetzen" generiert der Assistent innerhalb von Sekunden einen strukturierten, leicht lesbaren Entwurf. Die Zeitersparnis ist enorm, die Qualität konstant hoch.

In Phase 4 erlebst Du zum ersten Mal, dass sich Deine Produktivität signifikant steigert.


Du verwendest weniger Zeit mit dem Prompting, da jeder Assistent bereits aufgesetzt ist. Damit sinkt der Aufwand und der Output geht weiter hoch.


5. Fliegen durch Prozessautomatisierung

In Phase 5 fragst Du Dich: "Warum muss ich denn überhaupt die Anfrage eingeben, das Ergebnis kopieren und woanders einfügen? Kann das nicht automatisiert werden?"

Jetzt hebst Du Deine AI-Nutzung auf ein neues Level, indem Du AI-Assistenten nahtlos in Deine Arbeitsprozesse integrierst.

Dies markiert den Übergang von der manuellen Nutzung einzelner AI-Tools zu einer automatisierten, prozessorientierten Anwendung.

Ein einfaches Beispiel ist die Automatisierung des Newsletter-Erstellungsprozesses:

  1. Themenerfassung: Ein neues Newsletter-Thema wird in eine Excel-Tabelle eingetragen.
  2. Automatische Recherche: Eine AI-Suchmaschine wie Perplexity führt selbstständig eine umfassende Recherche zum Thema durch.
  3. Datensammlung: Die Rechercheergebnisse werden automatisch zurück in die Excel-Tabelle übertragen.
  4. Inhaltserstellung: Der spezialisierte Newsletter-AI-Assistent generiert basierend auf diesen Informationen einen Entwurf.
  5. Integration: Der erstellte Inhalt kann direkt in ein Newsletter-Tool wie Brevo eingefügt werden.

Dieser automatisierte Workflow reduziert manuelle Eingriffe erheblich und steigert die Effizienz enorm. Dennoch bleibt der menschliche Faktor wichtig: Ein abschließender Check vor dem Versand stellt sicher, dass Qualität und Relevanz gewährleistet sind.

Durch die intelligente Automation von Prozessen mittels AI-Assistenten kannst Du Deine Arbeit skalieren. So kannst Du ein x-faches an Output erzielen und weiterhin hohe Qualität gewährleisten.

Der Schlüssel dafür ist jedoch ein tiefes Verständnis der Prozesse, Tools und wie Du Deine Assistenten richtig aufsetzt.

🏁 Fazit

Key Takeaways:

  1. Schrittweise Entwicklung: Der Weg zur produktiven AI-Nutzung führt über kontinuierliches Lernen und Experimentieren. Jede Phase baut auf der vorherigen auf und bringt Dich näher an eine vollständige Integration.
  2. AI Assistenten sind der Schlüssel: Der Übergang vom Prompting zu strukturierten Assistenten wird deine Produktivität massiv steigern.
  3. Vorsicht bei der Automation: Sprachmodelle halluzinieren weiterhin, auch wenn Du sie direkt in einen Prozess integrierst. Teste sorgfältig bevor Du Prozesse automatisieren willst.

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